Am Donnerstag, dem 6. September 2012, wird in Berlin im Hause der Bundespressekonferenz der „Vitamin-Bericht 2012“ präsentiert. Herausgeber des Buches ist die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung e. V. (GIVE). Autoren des Berichts sind Wissenschaftler aus deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die Stellung zu verschiedenen Aspekten der Mikronährstoffversorgung in Deutschland beziehen. Ziel des „Vitamin-Berichts“ ist es, die aktuelle öffentliche Diskussion über Vitamine und Mineralstoffe auf eine breitere wissenschaftliche Grundlage zu stellen und somit zu versachlichen.

Dr. Henry Werner, 1. Vorsitzender der GIVE e.V., betont: „Der Vitamin-Bericht soll eine Orientierungshilfe in allgemein verständlicher Form sein, wobei sich Empfehlungen selten pauschalisieren lassen, sondern sich am realen Lebensstil orientieren sollten. Dabei steht außer Frage, dass es in Deutschland keinen grundsätzlichen Mangel an Mikronährstoffen gibt. Das schließt aber keineswegs aus, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen und Personen dauerhaft oder zeitweise mit Vitaminen oder Spurenelementen unterversorgt sind.“

Zu den Risikogruppen zählen insbesondere Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere. Für sie ist eine ausreichende Versorgung mit Folat beziehungsweise Folsäure unabdingbar, um kindliche Fehlentwicklungen zu vermeiden. Knapp 90 Prozent der 25 bis 34 jährigen Frauen erreichen den empfohlenen Wert nicht. Eine besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe sind Senioren, die oftmals mit den Vitaminen D und E, Vitamin B2, B6, B12 und Folsäure unterversorgt sind. Dies gilt uneingeschränkt auch für ältere Menschen in Pflegeheimen und bei längeren Krankenhausaufenthalten. Die Defizite gehen mit einem größeren Risiko für Gebrechlichkeit und dem Verlust kognitiver Funktionen einher. Diese Folgen können präventiv vermieden oder herausgezögert werden.

Eine relevante Vitamin-D-Unterversorgung wird bereits an Jugendlichen beobachtet, deren Alltag sie immer weniger an die Sonne führt. Aber auch die Erfahrung mit Sporttreibenden zeigt, dass sie schnell in eine Mangelsituation geraten können. Mikronährstoffdefizite können sich bei hoher körperlicher Leistung besonders schnell nachteilig auswirken. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn hohe Aktivität mit einer rigiden Diät kombiniert wird. Neben Sport führt auch Stress zu einer besonderen Belastung des Organismus und unter Umständen zu einer Unterversorgung an Vitaminen und Spurenelementen. Konsequenz ist dabei oft eine geschwächte Immunabwehr.

Noch wenig beachtet wird die Rolle von Mikronährstoffen bei chronischen Entzündungen und Schmerzen. Um den Einsatz von Schmerzmitteln auf das notwendige Maß zu begrenzen und das Risiko von Nebenwirkungen so weit wie möglich zu senken, werden Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren zunehmend für eine begleitende Therapie eingesetzt.

Der „Vitamin-Bericht 2012“ behandelt allenfalls ausgewählte Fragen der Mikronährstoffversorgung. Statt einfache Antworten anzubieten, bemühen sich die Autoren des Berichts darum, das Themenfeld zu differenzieren. So widmet sich ein Kapitel des Buches der Frage, wie Ergebnisse klinischer Studien bewertet und in einem angemessenen Kontext kommuniziert und diskutiert werden können. Genau dies ist letztlich auch der Anspruch der GIVE.

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