Aus gutem Grund sind viele Arzneimittel verschreibungspflichtig. In falscher Einschätzung eingesetzt, sind sie nicht nur wirkungslos, sondern können auch unberechenbare, gefährliche Wirkungen haben. Eine Studie am Center for Disease Control in Atlanta (USA) muss auch hierzulande Besorgnis auslösen: Fast 44 Prozent der Befragten tauschten verschreibungspflichtige Mittel gegen Allergien mit anderen aus, und über 42 Prozent gaben Schmerzmedikamente an Bekannte und Verwandte weiter.

Selbst Antibiotika werden von fast einem Drittel unkontrolliert eingenommen oder weitergereicht, berichtet die „Apotheken Umschau“. Besonders bedenklich sei, dass gerade Frauen im gebärfähigen Alter sich gern Medikamente aus dem Freundeskreis besorgten. Dass eine solche Erhebung in Deutschland ähnlich ausfallen würde, mag Professor Sebastian Harder, klinischer Pharmakologe an der Universität Frankfurt/Main allerdings nicht glauben. Patienten in den USA gingen leichtfertiger mit Medikamenten um, außerdem erstatteten Krankenversicherungen dort nicht jedes Arzneimittel, erklärt er. Nur bei empfängnisverhütenden Mitteln ließe sich vielleicht in Deutschland ein ähnlicher Trend erkennen. Generell gilt: Verschriebene Medikamente sollen nur in dem damit konkret verbundenen Fall eingesetzt werden. Ähnliche Symptome können völlig andere Gründe haben und nach ganz anderen Medikamenten verlangen.

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