Laut heute veröffentlichten Untersuchungsergebnissen einer Verbraucherbefragung zu gefälschten Medikamenten vermuten 11 Prozent der Verbraucher in Deutschland, dass sie ein gefälschtes verschreibungspflichtiges Medikament erhalten haben – und ein Prozent glaubt es definitiv. Das bedeutet, dass nicht weniger als 6,2 Millionen deutsche Verbraucher möglicherweise in Kontakt mit gefälschten Medikamenten gekommen sind.

Nach der Untersuchung, die ICM im Auftrag von Aegate, einem Kommunikationsunternehmen mit Schwerpunkt Patientensicherheit, durchgeführt hat, ist das Bewusstsein für den Handel mit gefälschten Medikamenten hoch: Zwei Drittel der Deutschen wissen nach eigenen Angaben, dass verschreibungspflichtige Medikamente gefälscht werden können. Daher stehen Medikamente für drei Viertel der Verbraucher (74 Prozent) mit weitem Abstand an der Spitze der Produkte, bei denen sie sich Sorgen um mögliche Fälschungen machen.

Die Verbraucher in Deutschland machen weitgehend die Hersteller für den Handel mit gefälschten verschreibungspflichtigen Medikamenten verantwortlich (45 Prozent der Befragten). 42 Prozent der Befragten sehen die Schuld beim Grosshandel und 31 Prozent bei den Apotheken.

83 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten grösseres Vertrauen, wenn Medikamentenpackungen ein Sicherheitsmerkmal aufwiesen, anhand dessen der Apotheker vor der Ausgabe überprüfen könnte, ob das Medikament echt ist. Darüber hinaus gaben 78 Prozent der Befragten an, sie würden Medikamente nicht online kaufen, auch wenn Apotheken in Deutschland eine Möglichkeit hätten, verschreibungspflichtige Medikamente zu authentifizieren.

Neben der Einführung schärferer Kontrollen fordern die Verbraucher auch härtere Strafen. Zwei Drittel der deutschen Befragten sind der Meinung, die Strafe für Medikamentenfälschung sollte zwischen fünf und 15 Jahren Haft liegen, obwohl die Strafen derzeit wesentlich niedriger sind. Ein Fünftel hält sogar lebenslange Haft für gerechtfertigt.

„Patienten müssen ermutigt werden, ihren Apotheker aufzusuchen, der die notwendige Ausbildung und Qualifikation besitzt, um ihre medizinischen Bedürfnisse sowie die Medikamente selbst zu beurteilen“, meint Gary Noon, CEO von Aegate. „Die Sicherheit des Patienten muss für die gesamte Branche – von der Regulierungsbehörde über den Hersteller bis hin zum Apotheker – an erster Stelle stehen. Es ist deutlich geworden, dass wir dem Apotheker die richtigen Hilfsmittel an die Hand geben müssen, damit er dieser wichtigen Aufgabe gerecht werden kann.“

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