Jeder zweite Bundesbürger hat schon einmal ein homöopathisches Arzneimittel eingenommen, ein Viertel der Bundesbürger nehmen sie sogar regelmäßig ein. Sechs von zehn Erkältungspatienten haben Homöopathika schon einmal geholfen. „Homöopathika sind ein Baustein der Selbstbehandlung. Aber wie bei allen Medikamenten sollten sich Patienten vor ihrer Anwendung beim Apotheker informieren. Er kann beurteilen, wann ein Arztbesuch nötig ist“, so Karin Graf, Vorstandsmitglied der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Homöopathische Arzneimittel werden meist mehrmals täglich eingenommen. Sie sind in der Regel gut verträglich und auch für Kinder geeignet. Komplex-Homöopathika enthalten verschiedene Einzelmittel und können bei so gut wie jeder Erkältung eingenommen werden. Bei der Auswahl eines Einzelmittels achtet der Apotheker auf die individuelle Ausprägung der Erkältung. Zum Beispiel sind Homöopathika mit Aconitum geeignet, wenn die Haut trocken und heiß ist, der Patient friert und das Fieber schnell ansteigt. Es ist auch das Homöopathikum der Wahl, wenn das Kind sehr unruhig und ängstlich ist. Belladonna ist hilfreich, wenn die Haut heiß und feucht ist oder wenn das Kind Fieberfantasien hat. Stehen Gliederschmerzen im Vordergrund, wird der Apotheker eher zu Eupatorium raten. Wer spürt, dass eine Erkältung „im Kommen ist“ und unter kalten Händen und Füßen leidet oder ein Kribbeln in der Nase spürt, kann zu Camphora greifen.

Mehr als 3.000 Apotheker haben sich durch spezielle Fort- und Weiterbildungen in Homöopathie qualifiziert. Derzeit ermöglichen rund 100 Betriebs- und Innungskrankenkassen ihren Versicherten eine gezielte Versorgung bei qualifizierten Ärzten und Apothekern. Rund 3.000 Apotheken aus dem gesamten Bundesgebiet nehmen an insgesamt fünf verschiedenen Einzel-, Beitritts- und Rahmenverträgen teil.

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