In den letzten Tagen ging erneut ein Betrugsskandal mit Zytostatika für Chemotherapien durch die Presse. Onkologen, die Spezialisten für die Chemotherapie, beziehen jetzt Stellung und fordern eine bessere und transparentere Dokumentation.

„Die Betrugsfälle der letzten Monate und die Prozesswelle zeigen, dass die vorhandenen Kontrollmechanismen nicht ausreichend sind“, sagte Prof. Mathias Freund, Vorstandsmitglied der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. heute in Berlin. „Der Gesetzgeber muss dringend sicher stellen, dass sowohl die siebenstellige Pharmazentralnummer als auch die Chargennummer der Zytostatika in den Begleitpapieren bei der Auslieferung der Zytostatika-Zubereitungen durch die Apotheker dokumentiert werden müssen“, führt Prof. Gerhard Ehninger, geschäfts¬führender Vorsitzender der Fachgesellschaft aus. „Nur so können Betrügereien bei der Zubereitung durch den Apotheker sofort vom Arzt erkannt werden.“

Kliniken und Praxen sollen darüber hinaus verpflichtet werden, diese Unterlagen in der Krankenakte für 30 Jahre zu archivieren. „Chemotherapien sind auch heute noch mit einem gewissen Risiko behaftet“, erläutert Freund. „Insbesondere müssen wir dabei an heute möglicherweise noch nicht bekannte Langzeitrisiken denken. Als Spezialisten für die Systemtherapie müssen wir deshalb sicherstellen, dass wir jeder¬zeit nachvollziehen können, wo die Arzneimittel herkommen, die wir unseren Patienten geben.

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