Immer wieder stehen Väter oder Mütter vor Gericht, die ihr Baby durch ein „Schütteltrauma“ schwer verletzt oder gar getötet haben. „Viele denken, dass sie, solange sie ihr Kind nicht schlagen, nichts Schlimmes anrichten können“, sagt Professorin Anette Debertin, Oberärztin am Institut für Rechtsmedizin und Leiterin der Kinderschutzambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover, im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Ein Kleinkind, das heftig geschüttelt wird, erleidet aber meist schwerste Verletzungen am Gehirn. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper sehr groß und schwer und die Nackenmuskulatur so wenig ausgebildet, dass er hilflos den Kräften beim Schütteln ausgeliefert ist. Durch Quetschungen und Blutungen bleiben mehr als die Hälfte der Kinder ein Leben lang schwer behindert, ein Drittel stirbt an der Misshandlung. Anette Debertin hat mit ihren Kollegen eine Kampagne ins Leben gerufen, die durch Öffentlichkeitsarbeit über die Gefahren durch das Schütteltrauma aufklärt. Durch Schulungen von Hebammen bringt sie das notwendige Wissen in die Familien.

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