Tannatwein ist ein antioxidatives Wunder: Dieser spezielle Rotwein kann – maßvoll genossen – nicht schaden. Im Gegenteil! Obwohl Frankreich den höchsten Weinkonsum Europas aufweist, hat es die kleinste Todesrate bei Herzkreislauf-Erkrankungen. Heute weiß man warum: die Procyanidine, die in Pflanzen natürlich vorkommen und zur Gruppe der Flavonoide gehören, sind ein antioxidatives Wunder! Besonders hohe Konzentrationen erreichen Procyanidine in den nur selten angebauten Tannat-Trauben. Die antioxidative Wirkung von Procyanidinen ist 18 Mal so stark als Vitamin C! Wein aus diesen seltenen Trauben ist jetzt in Österreich erhältlich.

Früher als Abfall entsorgt – heute stärkstes Antioxidans der Welt

Bei der Herstellung von Wein bleiben Schale und Kern der Traube zurück. Doch was bisher als Abfall entsorgt wurde, hat es in sich. Denn im Traubenkern findet sich das bisher stärkste bekannte Antioxidans, die Procyanidine. Den höchsten Gehalt an Procyanidinen haben die Tannatweine aus Südwestfrankreich.

Dem engagierten Allgemeinmediziner und früheren Präsidenten der NÖ. Ärztekammer, Dr. Gerhard Weintögl, ist es gelungen, zwei dieser Weine aus Südwestfrankreich nach Österreich zu bringen. Er ist stolz darauf, unter dem Dachnamen Kraftlackl (www.kraftlackl.at) die vermutlich gesündesten Weine der Welt zu importieren. Jedenfalls hat der international bekannte Önologe Professor Roger Corder, ein Herz-Kreislaufforscher vom Londoner William Harvey Research Institute, diese Tannatweine so eingestuft. Er bewies in einer Studie, dass nicht Resveratol im Rotwein für die Verhinderung der Atherosklerose verantwortlich ist, sondern die Procyanidine. Und das war der Grund für den Arzt Dr. Weintögl, diese Weine zu importieren. Weintögl nennt sie auch „Doktor unter den Weinen“ und erzählt gerne vom „französischen Paradoxon“. Was das ist? Dazu Weintögl: „Obwohl die Südwestfranzosen gern und viel essen und sich auch punkto Körpergewicht nicht an Diätbüchern orientieren, haben sie eine im gesamteuropäischen Vergleich außergewöhnlich hohe Lebenserwartung und leiden viel seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßiger Rotwein-Konsum ist dafür verantwortlich. Viele Studien beweisen das.“

Außergewöhnlich in Anbau und Herstellung

Sowohl die Trauben des Madiran AOC als auch des Santé Vin de Pays wachsen auf Hügelkuppen bei Maumusson im Department Gers auf sandigem Lehm mit vielen Geröllsteinen. Die bereits seltene Tannat-Rebe, der Boden und die gute Wasserdrainagierung lassen hier die tanninreichen Trauben heranreifen. Zum optimalen Reifezeitpunkt gelesen, werden die Trauben in den Händen der Winzerfamilie Dessans zu Spitzenweinen. Frucht, Säure, Tannine, Körper und Reifepotential stimmen hervorragend überein. Hochwertiger Tannat-Wein erfordert freiwillige, rigorose Ertragsbeschränkung, z. B. durch Ausdünnen, Traubenteilung oder Vorselektion.
Die Herstellung verläuft allerdings völlig anders als bei „normalen“ Weinen: im Keller sorgt nämlich eine temperaturüberwachte Gärung auf der Maische drei bis vier Wochen lang (statt einer) für die optimale Extraktion der Farbstoffe und Tannine. Die procyanidinreichen Schalen und Kerne der Trauben werden in dieser Zeit nicht abgeschöpft. Danach folgt eine zweijährige Lagerung. Das Ergebnis sind starke, kräftige Weine mit deutlichem Tannin-Gehalt. Sie sind dunkelrot, fast schwarz, und haben ein starkes Bukett. Obwohl sie bis zu 50 Jahre lagerfähig sind, sollten sie doch möglichst jung getrunken werden, da sich die Procyanidine im Lauf der Zeit abbauen.

Wie Procyanidine wirken

Die Hauptwirkung der OPC (Oligomere ProAntiCyanidine, oder kurz auch Procyanidine) liegt in ihrer antioxidativen Wirkung. Dieses bisher stärkste beschriebene OPC-Antioxidant ist unter Laborbedingungen 18,4 mal so stark als Vitamin C und 50 mal so stark als Vitamin E. Jedoch sind diese Werte nicht unmittelbar auf die Wirkung der Stoffe im menschlichen Organismus übertragbar. OPC sind möglicherweise Katalysatoren, die die positiven Wirkungen von Vitamin A, C und E verstärken können. Sie passieren auch die Blut-Hirn-Schranke und können somit möglicherweise Hirngewebe vor oxidativem Stress schützen. Auch eine Verlangsamung der Zelloxidation, Senkung des LDL-Cholesterins, Blutdrucksenkung, Vasodilatation (Gefäßerweiterung) und eine entzündungshemmende Wirkung werden diskutiert. Dem Tannatwein wird insofern wissenschaftlich die Reduzierung des Risikos von Gefäßverkalkungen und deren Folgen (z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall), sowie auch die Ausdauer steigernde und Krebs vorbeugende Wirkung zugeschrieben.

„Santè!“ und „zum Wohl!“

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