Die Operation ist so alltäglich, dass die Augenärzte nicht mehr mitzählen: Auf 600000 bis 800000 wird die Zahl der Eingriffe am grauen Star in Deutschland geschätzt – die häufigste Operation überhaupt, berichtet die „Apotheken Umschau“. Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird nicht mehr nur die undurchsichtig gewordene Linse des Auges entfernt, sie wird standardgemäß durch eine künstliche ersetzt. Die Augenärzte setzen nur noch einen zwei bis drei Millimeter weiten Schnitt, durch den die „ergraute“ Linse entfernt und der künstliche Ersatz eingepflanzt wird.

In den Anfängen dieser OP war der Schnitt noch über einen Zentimeter lang und musste anschließend vernäht werden. In der Regel kann der Eingriff ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden. Da der Eingriff sehr sicher und komplikationsarm ist, wird er heute oft schon vorgenommen, sobald die Eintrübung der Linse zu einer Sehschwäche führt. Früher wartete man ab, bis die Sehkraft fast erloschen war. Welche Bedeutung dieser Fortschritt tatsächlich hat, zeigt ein Blick in weniger reiche Gesellschaften. Dort ist der graue Star nach wie vor ein schweres Schicksal: Nach einer Erhebung der WHO von 2002 waren aus diesem Grund 37 Millionen Menschen blind und 124 Millionen stark sehbehindert.

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