Endlich ist es Frühling, endlich wird es wieder wärmer! Höchste Zeit, raus in die Natur zu gehen! Aber Vorsicht: Vor allem im Gras und im Unterholz lauern die Zecken. Sie sind zwar winzig klein, aber sie können durch ihren Biss große Beschwerden auslösen und Krankheiten wie die Hirnhautentzündung FSME oder die gefährliche Lyme-Borreliose übertragen. Und weil Baden-Württemberg nach wie vor Hochrisiko-Gebiet ist, starten Ärzte und Apotheker jetzt eine Kampagne zur Zeckenschutzimpfung. Schirmherrin dieser Aktion ist die Landesssozialministerin Katrin Altpeter. Damit soll auch der wachsenden Impfmüdigkeit im Land entgegenwirkt werden, so Hausarzt Ekkehard Ruebsam-Simon, Allgemeinmediziner und stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg:

Baden-Württemberg ist das Land, wo die meisten FSME-Fälle in Deutschland vorgefallen sind. Und deshalb ist es absolut notwendig, über die Zecken aufzuklären, die wesentlich schwerere Krankheiten verbreiten, als viele Menschen glauben. Das hängt damit zusammen, dass die Bevölkerung aufgrund der fehlenden Impfpflicht das Thema vergisst und verdrängt und die Problematik nicht erkennt.

Wie wichtig diese Vorsorge gerade jetzt ist zeigt ein Blick auf das Thermometer. Denn Zecken werden ab etwa 7 Grad plus aktiv und bissig. Und weil die Winter immer milder werden, vermehren sich auch die Zecken. Die Chance, auf eine infizierte Zecke zu treffen, steigt also! Gefährlich ist übrigens nicht der Zeckenbiss an sich, sondern der Speichel der Zecke, der ins menschliche Blut gelangt. Dieser kann die bakteriellen Erreger der Lyme-Borreliose oder Viren in sich tragen, die die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME auslösen kann.

Wer gestochen wird, merkt es ja nicht, weil die Zecke schmerzlos sticht. Und dann kommt es eine Woche später zu grippeähnlichen Symptomen, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit. Das verschwindet wieder und dann kann es noch einmal auftreten. Und dann geht es erst wirklich los und wird eine richtige Krankheit mit Beschwerden am Nervensystem, also sehr starke Kopfschmerzen beispielsweise oder periphere Nervenschmerzen.

Wer solche Symptome bei sich beobachtet sollte das also ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen. Am besten aber, man lässt es erst gar nicht soweit kommen. Und das sicherste Mittel gegen die Krankheit ist nach Expertenmeinung die Impfung gegen FSME, sagt Wolf Kümmel, Apotheker und Vizepräsident des baden-württembergischen Landesapothekerverbandes:

Aus unserer Sicht ist es ganz wichtig, weil gerade Baden-Württemberg das Land ist, wo die Zecke flächendeckend anzutreffen ist. Die Fälle sind ja drastisch gestiegen, man kann sagen verdoppelt. Und das ist einfach zu viel, weil eine Behandlung im Nachhinein ja nur sehr schwer möglich ist.

Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung über die Risiken eines Zeckenbisses aufzuklären und über die Wirkung der Schutzimpfung zu beraten. Ärzte und Apotheker im Land tun das auf vielfältige Weise. Neben einer groß angelegten Plakataktion und Info-Flyern werden Referate von Ärzten und Apothekern angeboten.

Das ist ein Vortrag, der vor Schulklassen, Sportvereinen und ähnlichen Gruppen, die sich im Freien aufhalten, gehalten werden kann. Das ist, glaube ich, eine ganz sinnvolle Maßnahme, denn dort werden all diese Dinge vertieft und näher gebracht.

Die Zecken sind wieder aktiv und Baden-Württemberg führt bundesweit mit Bayern die Hitliste der Risikogebiete an. Deshalb haben Ärzte und Apotheker in Baden-Württemberg eine Kampagne zur Zeckenschutzimpfung gestartet und weisen darauf hin, dass eine FSME-Schutzimpfung auch kurzfristig wirksam ist.

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