In Hausarztpraxen lassen sich auch bei bester Organisation Wartezeiten oft nicht verhindern. „Wir haben wirklich alles ausprobiert, was beim Terminmanagement möglich ist. Doch am Ende sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Behandlungs- und vor allem der Beratungsbedarf der einzelnen Patienten nicht kalkulieren lässt“, erläutert der Berliner Hausarzt Dr. Thomas Minks im Patientenmagazin „HausArzt“. In der Praxis habe sich gezeigt, dass es in der hausärztlichen Versorgung keinen berechenbaren Zeittakt gebe, mit dem man verlässliche Termine einteilen könne. Bei Fachärzten ist das anders: Dank der Überweisungen sind die Aufträge meist klar definiert, und der Zeitbedarf lässt sich gut planen.
Patienten stellen dem Hausarzt mehr Fragen
Im Regelfall führen Hausärzte ein „Haus der offenen Tür“. Dass die Patienten im Wartezimmer oft Geduld aufbringen müssen, hat laut Minks mehrere Gründe. So würden psychische Krankheiten immer bedeutender: Familiäres und berufliches Umfeld belasten die Menschen – die Probleme des Patienten einzuordnen und ihn zu beraten, kostet viel Zeit und kann individuell unterschiedlich sein. Außerdem sind Patienten heute besser informiert, stellen mehr Fragen, sind aber auch verunsichert. Das erfordert mehr Beratung als früher. Minks ist es darüber hinaus wichtig, seine Patienten zu animieren, auch eigenverantwortlich zu ihrer Gesundung beizutragen. Das kostet Überzeugungskraft.