Immer mehr Menschen klagen derzeit über gereizte, trockene Augen. Die Ursachen: Bildschirmarbeit, Heizungsluft und ein nicht korrekter Sitz des Mund-Nasen-Schutzes. „Ausgeatmete Luft entweicht durch den Maskenrand in Richtung Auge und lässt den Tränenfilm schneller verdunsten“, erklärt Dr. Ludger Wollring vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Zudem transportiert der Luftzug Keime aus den Atemwegen ins Auge, was Bindehautentzündungen oder Gerstenkörner begünstigt. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ verrät, was Sie jetzt für Ihre Augen tun können.
Flüssigkeitsmangel begünstigt trockene Augen
Corona-Schutzmasken sollten den Mund- und Nasenbereich vollständig abdichten – auch an den Seiten. Die eingearbeiteten Metallbügel bei FFP2- oder KN95-Masken können der Kontur der Nase angepasst und fest angedrückt werden. „Wer häufig Maske tragen muss, trinkt außerdem oft zu wenig“, beobachtet Carina Thomsen, Apothekeninhaberin aus Süpplingen. „Und Flüssigkeitsmangel kann das Problem mit trockenen Augen noch verstärken.“
Auch die vermehrte Bildschirmarbeit mit Homeoffice und Videokonferenzen begünstigt trockene Augen. Denn beim Starren auf den Monitor verringert sich die Frequenz des Lidschlags drastisch, als Folge verdunstet mehr Tränenflüssigkeit. Wichtig sind deshalb regelmäßige Pausen von der Bildschirmarbeit. Tipp: den Blick häufiger in die Ferne richten, damit sich die Augen entspannen können – und immer wieder blinzeln, damit sich der Tränenfilm verteilt. Auch sollte der Monitor nicht zu hoch stehen. Denn wenn man nach oben schaut, ist die Verdunstungsfläche größer, und das Auge trocknet schneller aus.
Bei längeren Beschwerden einen Augenarzt aufsuchen
Abhilfe können auch Tränenersatzpräparate schaffen, die rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind. Da die Auswahl an unterschiedlichen Präparaten inzwischen allerdings recht groß ist, sollten Betroffene sich vom Apotheker persönlich beraten lassen. Bei länger anhaltenden, häufigen oder starken Beschwerden sollte man einen Augenarzt aufsuchen. „Das gilt vor allem für Patienten, die regelmäßig Tränenersatzpräparate verwenden“, erklärt Apothekerin Thomsen. Nur der Fachmediziner kann feststellen, ob dem Tränenfilm Wasser oder vor allem Fett fehlt und ob eine Grunderkrankung die Symptome verstärkt.