Der in vielen Schmerz- und Rheumamitteln enthaltene Wirkstoff Diclofenac kann bereits in niedrigen Konzentrationen Lebewesen in Gewässern und die Vogelwelt schädigen. „Auf Schmerzmittel kann man nicht immer verzichten. Aber jeder kann etwas tun, um die Umweltbelastung durch Diclofenac zu verringern“, sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Wenn Diclofenac eingenommen wird, wird der Arzneistoff im Körper verstoffwechselt und anschließend mit dem Urin ausgeschieden. Aber bei der äußerlichen Anwendung kann Diclofenac unverändert in das Abwasser gelangen. In den Kläranlagen kann es nur teilweise eliminiert werden. Schulz: „Patientinnen und Patienten können einiges tun, um die Umwelt davor zu schützen. Das pharmazeutische Personal in Apotheken kann dazu beraten.“
Schmerzgele sind die häufigste Anwendungsform von Diclofenac. Sie werden vor allem bei Gelenk- und Muskelbeschwerden, zum Teil großflächig, auf die Haut aufgetragen. Die AMK empfiehlt das folgende Vorgehen, um die Abwasserbelastung mit Diclofenac relevant zu reduzieren: Patienten sollen nur die Menge des Gels aus der Tube entnehmen, die sie für eine Anwendung brauchen. Nach dem Auftragen und Einreiben des Gels werden die Hände zuerst mit einem Papiertuch abgewischt, das dann im Restmüll entsorgt wird. Erst danach spült man seine Hände mit Wasser ab. Die Hautpartie, auf der das Gel angewendet wurde, wird erst nach ausreichender Einwirkzeit gewaschen oder abgeduscht. Restmengen des Gels sowie die Tube werden über den Restmüll entsorgt, nie über das Abwasser.