Laut Statistik erkranken Frauen in Deutschland zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen als Männer. Aber: Von den 9402 Menschen, die sich im Jahr 2007 in der Bundesrepublik das Leben nahmen, waren drei Viertel Männer. Schwere Depressionen sind mit Abstand der häufigste Grund für einen Suizid. „Wahrscheinlich betreffen Depressionen Männer und Frauen in ähnlichem Maße. Doch Männer suchen viel seltener professionelle Hilfe“, sagt die Privatdozentin Dr. Anne Maria Möller-Leimkühler von der psychiatrischen Klinik der Universität München im „HausArzt-Patientenmagazin“. Ein Indiz, das diese Vermutung stützen kann: In Gesellschaften, die Geschlechternormen gleich definieren, sind Depressionen bei Männern und Frauen gleich häufig.

Schwermut passt nicht zum Selbstbild des Mannes in unserer Gesellschaft, und deshalb bringen sich sehr viele Männer um eine erfolgversprechende Therapie. Der Weg führt über das Akzeptieren der als „weiblich“ empfundenen emotionalen Seite der Persönlichkeit und die Bereitschaft, sich mit ihr auseinander zu setzen. Neben der Betreuung durch professionelle Helfer spielen Selbsthilfegruppen dafür eine wichtige Rolle. Aber auch dort gilt bis heute: Männer sind deutlich in der Minderheit.

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