Aus Angst vor Zecken keine Ausflüge in die heimischen Wälder mehr zu machen, ist übertriebene Vorsicht, berichtet die Neue Apotheken Illustrierte in ihrer aktuellen Ausgabe vom 15. April 2009. Zwar warnen Mediziner zu Recht vor den Gefahren durch eine Frühsommermeningitis (FSME), doch ist das Risiko insgesamt gering, sich mit der gefürchteten Infektionskrankheit anzustecken.

»Im Durchschnitt tragen auch in Risikogebieten weniger als ein Prozent der Zecken das FSME-Virus«, sagt Dr. Wiebke Hellenbrand vom Robert Koch Institut (RKI) in Berlin. »Und nur etwa zehn Prozent der infizierten Personen zeigen wirklich das klassische Bild einer FSME.« Praktisch auf Null sinkt das FSME-Risiko, wenn man sich gegen die Erkrankung impfen lässt. Die ständige Impfkommission empfiehlt das allen, die häufig in Risikogebieten unterwegs sind. Das RKI informiert, welche Gegenden dazu zählen.

»Im Gegensatz zu FSME muss man davon ausgehen, dass Borrelien-infizierte Zecken in ganz Deutschland vorkommen«, warnt Privatdozentin Dr. Gabriele Poggensee, ebenfalls vom RKI. Zwischen 5 und 30 Prozent aller Zecken tragen diese Bakterienart in sich, gegen die es bislang keine Impfung gibt. Eine Parallele zur FSME gibt es dennoch: Auch bei Borrelien ist das Erkrankungsrisiko nach einem Zeckenstich gering.

Das bietet Schutz: Helle Kleidung, die Arme und Beine bedeckt; Zeckenschutzmittel alle zwei Stunden erneuern; sich zu Hause gründlich nach Zecken absuchen und die getragene Kleidung waschen.

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