Frauen sollten auf Wein und Donuts verzichten, nachdem eine neue Studie ergeben hat, dass die schädliche Kombination aus hohem Alkoholkonsum und hohem Body-Mass-Index (BMI) das Risiko chronischer Lebererkrankungen erhöht. In der Studie wurde eine Gruppe von über 107.000 Frauen analysiert, um herauszufinden, inwieweit Gewicht und Alkoholkonsum bei Frauen die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Lebererkrankung und des tödlichen Ausgangs einer solchen Erkrankung beeinflussen. [1]

Laut Dr. Daniele Prati, Mitglied des Wissenschaftsausschusses der EASL, liegt diesen Forschungsergebnissen eine umfassende Studie zugrunde, bei der die kombinierten Auswirkungen von Alkoholkonsum und BMI auf die Leber untersucht wurden.

Dr. Prati erklärte: „Es ist allgemein bekannt, dass Alkohol und Körpergewicht die wesentlichen Ursachen für chronische Lebererkrankungen sind, aber es bestand die Notwendigkeit einer grossangelegten Studie, um die Wechselwirkungen dieser Faktoren untersuchen zu können. Interessanterweise ergab die Studie, dass das Zusammenspiel von Trinkgewohnheiten und Gewicht bei Frauen beträchtliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Leber und die Lebenserwartung hat.“

Bei mehr als 107.000 Frauen aus dem ganzen Vereinigten Königreich, die an der Studie teilnahmen, wurde ein niedriger oder hoher BMI (<25 oder greater than or equal to 25) und ein niedriger oder hoher Alkoholkonsum (zwischen 0-15 oder mehr als 15 Einheiten pro Woche) festgestellt. Der BMI ist eine Masseinheit für die menschliche Körperform, basierend auf dem Körpergewicht und der Grösse einer Person. Personen mit einem Wert von greater than or equal to 25 werden als übergewichtig eingestuft. Die Studie ergab ein erheblich erhöhtes Risiko bei der Gruppe der Frauen mit hohem BMI und hohem Alkoholkonsum. Bei diesen Teilnehmern war die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Lebererkrankung höher.

Dr. Prati erklärte: „Diese Erkenntnisse werden einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie wir Millionen von Menschen weltweit, die dem Risiko einer Lebererkrankung ausgesetzt sind, helfen können. Frauen sind besonders gefährdet, denn sie sind doppelt so anfällig für alkoholbedingte Leberschäden und ernsthaftere Formen der Erkrankung als Männer, und das bei kürzerer Dauer des Alkoholkonsums und geringeren Mengen. [2] Aufgrund dieser Studie wissen wir, dass bei Personen mit niedrigem BMI und hohem Alkoholkonsum ein höheres Risiko chronischer Lebererkrankungen besteht als bei Frauen mit hohem BMI, die nicht sehr viel trinken. Es muss noch weiter geforscht werden, um die genaue Schwelle für jeden Risikofaktor bestimmen zu können, der allein oder in Kombination mit anderen das Risiko der chronischen Lebererkrankung erhöht, aber dies ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung.“

Weitere neue Forschungsergebnisse, die im Rahmen des Kongresses bekannt gegeben wurden, zeigten eine enge Verbindung zwischen der Entwicklung von hepatozellulären Karzinomen (HZK) und der metabolischen Leberverfettung bei Patienten mit Alkoholzirrhose.[ 3] Die Studie belegt, dass Patienten mit Alkoholzirrhose, die zudem an Leberverfettung leiden und übergewichtig oder fettleibig sind oder an Typ-2-Diabetes leiden, mit höherer Wahrscheinlichkeit HZK entwickeln.

Im Rahmen der Studie wurden 100 Patienten untersucht, die aufgrund einer alkoholischen Leberkrankheit im Endstadium Transplantate erhalten hatten, um die Auswirkungen sowohl der Fettleber als auch metabolischer Risikofaktoren wie Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes auf die Entwicklung von HZK an Patienten analysieren zu können.

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Patienten mit HZK regelmässig an Übergewicht (54 % gegenüber 14 % der nicht-HZK-Patienten) oder an Diabetes litten (43 % gegenüber 22 % der nicht-HZK-Patienten). Die Hälfte (50 %) der Patienten mit Fettlebererkrankung, Übergewicht, Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes wiesen HZK auf, verglichen mit nur 6 % der an HZK leidenden Patienten ohne diese anderen Erkrankungen.

Dr. Prati kommentierte: „Fettleber und Alkohol sind schon lange als Risikofaktoren für HZK bekannt, aber diese Studie untersuchte ihre kombinierten Auswirkungen auf Patienten mit Alkoholzirrhose. Diese Erkenntnisse zeigen, dass Patienten, die an Alkoholzirrhose leiden und zudem in der Vergangenheit an Leberverfettung, Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes erkrankt waren, mit höherer Wahrscheinlichkeit an Leberkrebs erkranken. Die Ergebnisse werden hilfreich sein für die Behandlung von Zirrhosepatienten und die frühzeitige Krebserkennung.“

Weltweit sind HZK für etwa 5,4 % aller Krebserkrankungen verantwortlich [4], und sie verursachen 695.000 Todesfälle pro Jahr [5], darunter 47.000 Todesfälle pro Jahr in Europa. [6]

Europa hat weltweit den höchsten Alkoholkonsum. Jeder Siebente Erwachsene trinkt mehr als die empfohlene Tagesmenge Alkohol. [7]

Haftungsausschluss: Die in dieser Mitteilung enthaltenen Datenverweise basieren auf dem eingereichten Auszug. Im Rahmen des International Liver Congress(TM) 2013 könnten neuere Daten präsentiert werden.

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