Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit dem „Internationalen Anti-Drogen-Tag“ am 26. Juni einen Rahmen schaffen, um den Problemen von Drogenabhängigkeit vorzubeugen. Cannabis ist die in Deutschland am weitesten verbreitete illegale Droge. Von den 18-19-jährigen in Deutschland haben nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) bereits 32,8 % Cannabis konsumiert. Ungefähr 600.000 Menschen konsumieren Cannabis in einer problematischen oder abhängigen Weise. Durch Züchtungen ist in den letzten Jahren der Gehalt des in den Pflanzen enthaltenen Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) zum Teil um das Dreifache gestiegen und bringt einige Jungendliche beim Konsum in nicht geahnte Schwierigkeiten. So entwickeln Jugendliche vermehrt Psychosen, die in Psychiatrien stationär behandelt werden müssen.

Der Erstkonsum findet durchschnittlich im Alter von 16,4 Jahren statt. Kiffen ist immer riskant. Je jünger die Konsumenten sind, desto empfindsamer reagieren sie darauf und die gesundheitlichen und sozialen Risiken steigen.

Für das Amt für Kinder, Jugend und Schule und die ginko Stiftung für Prävention in Mülheim ist dies Anlass genug, um in der Zeit vom 22. – 26.06.09 Aktionen zur Prävention von Cannabisabhängigkeit durchzuführen. Unter dem Motto „stark statt breit“ der Nordrhein Westfälischen Landeskampagne Cannabis werden deshalb verschiedene Angebote für Jugendliche gemacht.

Erstmalig in NRW wird dabei der Mitmachparcours „Quo vadis Cannabis“ angeboten. Anneke Ratering und Norbert Kathagen, Mitarbeiter/in der ginko Stiftung für Prävention und Initiatoren der Aktionstage, werden ihn an einigen Schulen und in einem türkischen Verein mit Jugendlichen ab 15 Jahren durchführen.

Für den 25.06.09 wurde der Hamburger Autor Amon Barth eingeladen, um vor dem zehnten Jahrgang des Otto Pankok Gymnasiums Auszüge aus seinem Buch „Breit – mein Leben als Kiffer“ zu lesen. An Hand des autobiografischen Buches geht es hier um die kritische Betrachtung der langsamen Entwicklung einer Abhängigkeit sowie die körperlichen und sozialen Folgen, aber auch den Ausstieg aus diesem Verhalten. Im Anschluss werden der Autor und die Mitarbeiter des ginko mit den Jugendlichen in Diskussion mit den Jugendlichen einsteigen.

Das Westfälische Landestheater aus Castrop-Rauxel wird am 26.06.09 in der Realschule Stadtmitte das Stück „Big deal“ aufführen. In diesem Stück dreht sich alles um einen Jungen, der über eine Party in Abwesenheit seiner Eltern in Schwierigkeiten gerät. Auseinandersetzungen mit der Polizei, den Eltern und einer Beratungsstelle sind die Folgen. Das Theater wird ca. eine Stunde dauern und beinhaltet auch eine Diskussion mit den Akteur/innen über die gespielten Szenen.

Ziel der Aktionstage „stark statt breit“ ist es, Jugendliche für den kritischen Umgang mit dem Thema Cannabis zu sensibilisieren. Um zu vermeiden das Jugendliche neugierig gemacht werden, sind die Angebote ausschließlich für höhere Jahrgänge gedacht, die sich auch in anderen Kontexten bereits mit der Thematik befasst haben. Die kultur- und erlebnisorientierte Ausrichtung der Angebote ermöglicht eine jugendgemäße und interessante Präsentation des Themas. Neben der Wissensvermittlung werden die Jugendlichen u. a. auf der emotionalen Ebene angesprochen, was höhere Präventionswirkungen zur Folge hat.

Für Schüler, Lehrer und Eltern stehen zusätzliche Informationsmaterialien der NRW Kampagne „stark statt breit“ zur Verfügung.

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