In Deutschland wird immer exzessiver Alkohol getrunken – das gilt nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Die Zahl der stationären Behandlungen aufgrund von erhöhtem Alkoholkonsum stieg bei den über 20-Jährigen zwischen 2003 und 2008 um 36 Prozent, bei den 15- bis 19-Jährigen sogar um 76 Prozent. Dies ergibt eine Auswertung der Versichertendaten der DEUTSCHEN BKK. Deutschlands größte Betriebskrankenkasse fordert die Politik daher auf, das Bewusstsein über die Konsequenzen von Alkoholmissbrauch auch bei Erwachsenen zu schärfen.

Die DEUTSCHE BKK warnt davor, Aktionen gegen maßlosen Alkoholkonsum lediglich auf Jugendliche zu beschränken. Das Phänomen des Komasaufens ist bei Erwachsenen ebenso erkennbar wie bei den Teenagern – selbst bei den 70- bis 74-Jährigen zeigt sich der Trend zum Kampftrinken anhand einer Verdopplung der alkoholbedingten Einweisungen in den vergangenen fünf Jahren.

„Jugendliche können den kritischen Blick auf Alkohol nur von Erwachsenen lernen, die selbst souverän mit Sekt und Wein umgehen – also Vorbild sind. Unsere Zahlen zeigen: Es besteht dringender Handlungsbedarf“, so Achim Kolanoski, Vorstandsvorsitzender der DEUTSCHEN BKK. Deutschlands größte Betriebskrankenkasse fordert die Politik auf, gezielt an die Verantwortung der Erwachsenen zu appellieren und nicht nur bei Heranwachsenden Aufklärungsarbeit zu leisten.

Testkäufer, Alkoholwerbeverbot, Kinospots – aus Sicht der DEUTSCHEN BKK richtige, aber nicht ausreichende Maßnahmen. Um den Alkoholkonsum langfristig sowohl bei Jugendlichen als auch bei Älteren zu bremsen, sei eine starke Preiserhöhung des Alkohols die wichtigste Gegenmaßnahme. So beweist eine Studie der University of Sheffield, dass eine Preissteigerung von Alkohol den Konsum verringert. Ein Teil der finanziellen Mehreinnahmen müsste den Krankenkassen für die Behandlungen von Alkoholmissbrauch zu Gute kommen: Allein der DEUTSCHEN BKK entstehen pro „Komasäufer“ Behandlungskosten in Höhe von 500 Euro.

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