Der erste Verdacht kommt vielleicht beim Tasten unter der Dusche: Seit wann ist da dieser Knubbel, diese harte Stelle in der Brust? Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Aber: Die Medizin hat den Brustkrebs inzwischen gut im Griff – und kann Patientinnen in den meisten Fällen eine Heilung in Aussicht stellen. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ zeigt, welche Therapien erfolgreich sein können.
Therapie hemmt Wachstum der Krebszelle
Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren können in Deutschland alle zwei Jahre zur Mammographie gehen, einer Röntgenuntersuchung zur Früherkennung. Frauenärztinnen und Frauenärzte empfehlen Frauen zudem, selbst eine monatliche Tastuntersuchung vorzunehmen. Aber Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Heute lässt sich sehr genau bestimmen, um welche Art es sich handelt – zum Beispiel ob Hormone das Tumorwachstum anregen. Danach wird anschließend die Therapie ausgerichtet.
Wie unterschiedlich die Angriffspunkte bei der Krebstherapie heutzutage sind, zeigen die folgenden Therapieoptionen. So kann beispielsweise der Wachstumsrezeptor HER2 blockiert werden, der es der Krebszelle ermöglicht zu wachsen. Passgenaue Antikörper gegen den HER2-Rezeptor verhindern, dass die Wachstumsfaktoren weiter daran binden können – das Wachstum der Krebszelle wird gehemmt, und der Tumor kann sich nicht weiter ausbreiten.
Tarnung der Krebszelle auffliegen lassen
Krebszellen tarnen sich mit einem sogenannten Checkpoint. Dieser macht es der Immunzelle unmöglich anzugreifen. Eine weitere moderne Krebstherapie basiert nun aber darauf, im Rahmen einer Immuntherapie die Tarnung der Krebszelle auffliegen zu lassen. Auf diese Weise kann das Immunsystem in Aktion treten und die Krebszelle direkt angreifen und zerstören.
Manchmal wirkt aber auch die altbewährte Chemotherapie gegen einzelne Krebszellen am besten gegen den Brustkrebs. Krebszellen haben häufig einen bestimmten Rezeptor auf ihrer Oberfläche. Dieser sogenannte Trop2-Rezeptor kommt nur auf Krebszellen vor und kann ein aggressives Wachstum des Tumors fördern. Bei der Chemotherapie können passgenaue Antikörper diese Rezeptoren finden und daran binden. Werden diese Antikörper zusätzlich mit Zellgift beladen, kann dieses ganz gezielt auf die Krebszelle wirken – die Krebszelle wird von innen zerstört.