Immer mehr Krankheitstage entfallen auf psychische Erkrankungen. Aus Zahlen, die die Techniker Krankenkasse für 2022 veröffentlicht hat, geht hervor, dass Überforderung, Burnout oder Depressionen mit zu den häufigsten Gründen für Fehlzeiten bei der Arbeit gehören. Kein Wunder also, dass die psychische Gesundheit auch bei der Arbeit zunehmend zum Thema wird. Denn die Arbeitsbedingungen können die Gesundheit in die eine oder andere Richtung beeinflussen. Deshalb sind die Arbeitgebenden im Hinblick auf die Arbeitsgestaltung gefragt. Wie man ein gesünderes Arbeitsumfeld herstellen kann – weiß Mario Hattwig (zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit am 28. April).

Psychischer Stress bei der Arbeit kann viele Ursachen haben: Wie hoch ist die Arbeitsintensität? Wie und wo arbeitet man und ist es möglich Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen? Aber auch die Arbeitsmittel spielen eine Rolle und das soziale Miteinander, so die Leiterin des Fachbereichs Gesundheit im Betrieb bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sieglinde Ludwig.

„Wie ist der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen? Geht man freundlich mit einander um und kann man auch mal einen Scherz machen? Hilft man sich gegenseitig? Und auch die Führungskräfte spielen hier eine entscheidende Rolle. Ein weiterer Faktor sind die Umgebungsbedingungen Kälte, Hitze und auch Lärm haben einen Einfluss.“

Schützen können hier gesetzliche Regelungen, denn alles, was die körperliche Unversehrtheit betrifft, dient auch der psychischen Gesundheit.

„Lärm zum Beispiel, schädigt ja nicht nur das Gehör, sondern er kann einem buchstäblich auch den letzten Nerv rauben. Laut Arbeitsschutzgesetz ist jedes Unternehmen dazu verpflichtet, die eigenen Arbeitsbedingungen zu beurteilen und körperliche wie auch psychische Risiken zu erfassen. Auf Basis dieser Gefährdungsbeurteilung müssen die Unternehmen dann Maßnahmen ableiten.“

Um Stress zu reduzieren, kann eine bessere Organisation der Arbeit helfen und ein gewisser Handlungsspielraum für Beschäftigte, was Arbeitsinhalte, -abläufe, -zeit aber auch Arbeitsmittel betrifft.

„Wenn man zum Beispiel eine neue Software anschaffen will, dann ist wichtig, dass man die Beschäftigten auch dran beteiligt. Daneben natürlich das soziale Miteinander, Routinen schaffen, sich regelmäßig treffen, das geht auch online und sich ab und an persönlich im Büro verabreden, das sind Dinge, die enorm wichtig sind.“

Wird der psychische Druck bei der Arbeit zu groß, reden Sie miteinander! Wenn man selbst zum Beispiel nach Dienstschluss ständig erreichbar ist, sollte man jemanden aus dem Team ins Vertrauen ziehen.

„Am besten ist es natürlich, wenn Sie im Team eine Lösung finden, also gemeinsam schauen, wie man Abhilfe schaffen kann. Kommunikation ist einfach das A und O in jeder Beziehung!“

Viele Beschäftigte erleben in Ihrem Job psychische Belastung. Ursachen dafür können zum Beispiel hohe Arbeitsintensität und wenig Spielraum bei der Gestaltung der Arbeit sein. Helfen kann eine bessere Organisation der Arbeit und insbesondere Kommunikation. Mehr Infos gibt’s unter dguv.de.

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