Gerade erst gesund geworden, hat man sich schon das nächste wieder eingefangen. Für viele war das in den letzten Monaten ganz normal. Teilweise dauerte es auch eine gefühlte Ewigkeit, bis man wieder fit war. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass das Immunsystem nicht optimal arbeitet. Doch was können wir tun, damit unser Körper besser mit Eindringlingen wie Viren und Bakterien fertig wird? Ganz wichtig ist, auf den Darm zu achten. Was der mit der Immunabwehr zu tun hat, verrät uns (anlässlich des Weltgesundheitstags am 7. April) mein Kollege Oliver Heinze.
Der Darm spielt für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle, so Juniorprofessorin Marie-Christine Simon. Sie ist Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftlerin an der Universität Bonn und beschäftigt sich mit den Mikroorganismen, die den menschlichen Darm besiedeln. Etwa 80 Prozent unserer Immunzellen sitzen im Darm und das hat seinen Grund.
„Wenn Sie sich das vorstellen, der Darm arbeitet ja den ganzen Tag auf Hochtouren. Er muss ja permanent nach jeder Mahlzeit unterscheiden zwischen Gut und Böse. Was nehme ich jetzt auf, was muss draußen bleiben, was hilft? Also was sind jetzt Vitamine, die aufgenommen werden sollen, und muss dann natürlich auch Mikroorganismen, also Bakterien, oder potenzielle andere, infektiöse Krankheitserreger identifizieren, um eben nicht als Einfallstor für Erkrankungen zu dienen.“
Damit Darm und Immunsystem gut funktionieren können, brauchen sie unsere Unterstützung. Neben ausreichend Bewegung, einem gesunden Schlafrhythmus und möglichst wenig Stress ist auch eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen wichtig. Vor allem Vitamin C und D sind hier zu nennen, sowie der Mikronährstoff Zink. Die Basis hierfür ist eine ausgewogene Ernährung.
„Am besten eine ballaststoffreiche Ernährung mit vielen Nahrungsfasern, Getreide, Vollkornprodukte. Das füttert sozusagen unsere guten Bakterien im Darm, die verstoffwechseln das nämlich dann selber zu anderen Produkten, die uns dann wieder zugutekommen können. Wir sagen häufig bei unseren Studierenden ‚einen bunten Teller‘, also mit viel Obst und Gemüse gefüllt, aber es kann auch sein, dass man das im Alltag eben nicht leisten kann, jeden Tag frisch zu kochen und das entsprechend dann zuzubereiten, sodass eine Supplementierung, also eine zusätzliche Aufnahme dieser Vitamine, dann durchaus auch mal in Erwägung gezogen werden kann.“
Dieses „Futter“ für die guten Darmbakterien wird unter dem Begriff Präbiotika zusammengefasst. Nicht zu verwechseln mit den ebenfalls wichtigen Probiotika – also den lebenden Bakterienkulturen, die man auch in Joghurt, Kefir oder Sauerkraut findet. Wie gut es unserem Darm geht, verrät er uns übrigens oftmals selbst. Zumindest wenn was nicht stimmt, gibt es eine Art Frühwarnsystem, …
„… das sich zum Beispiel äußern kann durch Blähungen oder halt auch Bauchschmerzen. Allerdings sind diese Symptome sehr unspezifisch. Nichtsdestotrotz sollte man auf diese Symptome achten und auf sein Bauchgefühl im wahrsten Sinne des Wortes hören. Denn das können schon erste Anzeichen sein für Veränderungen.“
Wenn wir über Gesundheit reden, müssen wir auch über den Darm sprechen, unserem Chef der Immunabwehr. Und bekanntlich ist ein Chef nur so gut wie seine Mitarbeiter, die ihm zuarbeiten und den Rücken freihalten. Von daher: Unterstützen Sie ihn! Wie, das können Sie auch noch mal im Netz nachlesen. Unter www.nahrungsergaenzungsmittel.org finden Sie weitere Informationen zum Thema Darmgesundhei